Besuch in einem besonderen Restaurant: dem EXO

Seine private Leidenschaft ist Grillen: Pirmin Mohr
Im Exotenhaus sitzen die Restaurantgäste hinter Glas
Julia Matz freut sich über nette Gäste

Zum internationalen Tag der Menschen mit Behinderungen

Zum internationalen Tag der Menschen mit Behinderungen ein Besuch in einem besonderen Restaurant: dem EXO im Exotenhaus des Zoologischen Stadtgartens von Karlsruhe. Hier sorgen Julia Matz und Pirmin Mohr für die Gäste. Sie gehören zu einem Team aus 16 Menschen mit und ohne Behinderungen.

Ob er ein Lieblingsgericht auf der Karte hat? Pirmin Mohr muss passen: „Ich koche alles gern.“ Der gelernte Beikoch steht meist in der Küche des EXO, brät Würste, frittiert Pommes, mischt Salat, erfüllt Gästewünsche. Nach seiner Ausbildung beim internationalen Bund sammelte er Berufserfahrung, bis er seine letzte Stelle wegen Corona verlor.

Zu EXO kam Pirmin Mohr über ein Praktikum, das die Agentur für Arbeit vermittelt hat. Der 25-Jährige hängte sich rein: „Viele Leute vergessen, dass man für sein Ziel was tun muss“, sagt er. Er hat sein Ziel erreicht: Seit August gehört er fest zum 16-köpfigen Team. Gut die Hälfte hat ein Handicap, denn betrieben wird das Restaurant im Exotenhaus von dem Inklusionsunternehmen worKA der Karlsruher Lebenshilfe. Gastronomie und Catering sind zwei der sieben Geschäftsfelder.

Bis zu 80 Personen finden in dem Restaurant Platz. Noch einmal 300 auf der Terrasse. Die Gäste sitzen hinter Glas, während sich in der großen Halle Vögel, Fledermäuse und Faultiere frei tummeln. Rund 2000 Tiere aus 100 Tierarten sind zum Thema „Uferlandschaft“ in Großvolieren, Terrarien und verschiedenen Gehegen zu sehen.

Auch Julia Matz gehört zum inklusiven Team. Die 20-Jährige hat nach ihrer Ausbildung zur hauswirtschaftlichen Fachpraktikerin das Internet nach interessanten Arbeitgebern durchforstet und sich initiativ bei worKA beworben. „Am liebsten arbeite ich an der Kasse“, erklärt sie. Auch im Service ist ihr Einsatz gefragt: „Die meisten Gäste sind nett“, freut sie sich.

Pirmin Mohr und Julia Matz packen mit an, wo sie gebraucht werden: Getränke auffüllen, Geschirrwagen leeren, Tische desinfizieren, kontrollieren, dass die Gäste sich auch coronakonform anmelden: „Es gefällt mir, dass es so abwechslungsreich ist“, sagt Pirmin Mohr. „Man merkt am Abend, was man geschafft hat.“ 

Die beiden jungen Leute mit Behinderung haben es geschafft, erfolgreich im Beruf durchzustarten – ganz normal unter Exoten.

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