Wir können Ihnen helfen, uns wieder los zu werden… - Vom Umgang mit mangelnder Freiwilligkeit

Zielgruppe

Sozialpädagogische Fachkräfte in den Sozialen Diensten der Jugendämter

Ziele und Inhalte

Es ist einfacher, in Kontakt mit Eltern oder Jugendlichen zu kommen, die ein Anliegen haben oder einsehen, dass sie Unterstützung brauchen, als mit Personen, die „nur“ in Ruhe gelassen werden wollen. Gesetzliche Aufträge machen es erforderlich, Klientinnen und Klienten (und teilweise ihr soziales Umfeld) mit mehr oder minder sanftem Druck dahin zu bringen, dass sie tun, was sie sollen, aber nicht unbedingt wollen oder können. Sie „sollen es freiwillig wollen“. Das ist oft die nahezu paradoxe Ausgangslage. Der gesetzliche Auftrag des Jugendamtes, als Garant des Kindeswohls tätig zu werden, schafft häufig komplizierte und methodisch herausfordernde Situationen. Wo Sozialarbeit mit Forderung und Druck arbeiten muss, entstehen mehr oder minder große menschliche und auch methodische Probleme. Man nennt das auch „Kontexte mangelnder Freiwilligkeit“.

Im Seminar geht es um methodische Wege zur Gestaltung dieser Situationen mit folgenden Schwerpunkten:
- Methoden der Systemanalyse und Auftragsklärung zur Strukturierung der Arbeit in Kontexten der mangelnden Freiwilligkeit
- Kontextklärung mit Klienten
- Fremdaufträge und Kontrollaufträge reflektierend verhandeln
- Integration amtlich bestehender Routinen bei Kindeswohlgefährdung in ein systemisches Methodeninventar
- Umgang mit (anonymen) Fremdanzeigen
- Kooperation statt Streitereien über Wahrheiten
- Wie bringt man Beratung und Kontrolle unter einen Hut?
- Praktische Umsetzung von Zwangsmaßnahmen