Jahrestagung der Offenen Kinder- und Jugendarbeit 2024: Räume als Schlüssel zur Teilhabe

Am 13. und 14. Mai 2024 fand die diesjährige Jahrestagung der Offenen Kinder- und Jugendarbeit (OKJA) im KVJS-Tagungszentrum in Gültstein statt. Die traditionsreiche Veranstaltung wurde erneut in bewährter Kooperation von der AGJF Baden-Württemberg und dem Kommunalverband für Jugend und Soziales Baden-Württemberg (KVJS) organisiert.
Zum Auftakt stand die Mitgliederversammlung der AGJF BW auf dem Programm. Dabei wurde ein neuer Vorstand gewählt und die bisherigen Vorstandsmitglieder mit großem Applaus und herzlichem Dank verabschiedet.
Im inhaltlichen Teil der Tagung drehte sich alles um das zentrale Thema „Räume“ in der Offenen Kinder- und Jugendarbeit. Den Einstieg gestaltete Prof.in Dr.in Regina Münderlein von der Hochschule Kempten mit einem Fachvortrag. Sie zeigte auf, wie Räume – ob physisch, digital oder sozial – als aktive Akteure im pädagogischen Prozess wirken können. Anschließend tauschten sich die rund 150 Teilnehmenden intensiv über Impulsfragen zur Gestaltung ihrer Einrichtungen aus: Wie können Räume geschaffen werden, die Rückzug und Aktivität gleichermaßen ermöglichen? Wie werden offene Angebote inklusiver und vielfältiger gestaltet?
Das Abendprogramm bot mit der Aktion „Wenn zwei das Gleiche tun…“ von Eddy Götz (LAG Mobile Jugendarbeit BW) einen lebendigen Blick auf gelingende und misslingende Kommunikation in der pädagogischen Praxis.
Am zweiten Tag standen verschiedene Workshops zu aktuellen Themen im Mittelpunkt: von Bildungsprozessen in der OKJA über Beratungspraxis und gelingende Netzwerkarbeit bis hin zu neuen Herausforderungen wie Klassismus und dem Einsatz von Künstlicher Intelligenz in der Jugendarbeit. Besonders gefragt waren auch Workshops, die sich mit der Gestaltung sicherer und offener Räume für Mädchen und queere Jugendliche befassten.
In BarCamp-Sessions am Nachmittag hatten die Teilnehmenden die Möglichkeit, eigene Themen und Fragen einzubringen und sich in offener Runde kollegial auszutauschen. Diese dialogorientierten Formate boten viel Raum für Vernetzung und die Entwicklung neuer Ideen für die Praxis vor Ort.
Die Jahrestagung 2024 war nicht nur die letzte unter der Leitung des scheidenden AGJF-Vorsitzenden Martin Wetzel, sondern auch ein starkes Signal für die Bedeutung von Raumgestaltung als zentrales Element der Offenen Kinder- und Jugendarbeit. Sie machte deutlich: Ob Jugendhaus, Sozialraum oder digitaler Raum – es braucht offene, sichere und bedürfnisgerechte Orte, damit junge Menschen sich entfalten, partizipieren und ihre Themen sichtbar machen können.