KVJS-Landesjugendamt beim 18. Deutschen Kinder- und Jugendhilfetag in Leipzig (13.–15. Mai 2025)

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„Weil es ums Ganze geht“ – Demokratie durch Teilhabe verwirklichen!
Das KVJS-Landesjugendamt war vom 13. bis 15. Mai 2025 beim 18. Deutschen Kinder- und Jugendhilfetag (DJHT) in Leipzig vertreten. Gemeinsam mit anderen Landesjugendämtern präsentierte sich der KVJS am Stand der Bundesarbeitsgemeinschaft der Landesjugendämter (BAG LJÄ) und brachte sich aktiv in den bundesweiten Fachaustausch ein. Der DJHT, der unter dem Motto „Weil es ums Ganze geht“ stand, widmete sich in diesem Jahr schwerpunktmäßig der Frage, wie Demokratie durch Teilhabe in der Kinder- und Jugendhilfe verwirklicht werden kann.
Die Eröffnungsveranstaltung war hochkarätig besetzt. Mit Redebeiträgen der neuen Bundesministerin für Bildung, Familie, Senioren, Frauen und Jugend Karin Prien, des sächsischen Ministerpräsidenten Michael Kretschmer, Leipzigs Bürgermeisterin für Jugend, Schule und Demokratie Vicki Felthaus sowie der Vorsitzenden der Arbeitsgemeinschaft für Kinder- und Jugendhilfe (AGJ), Prof. Dr. Karin Böllert, wurde deutlich, wie stark die Kinder- und Jugendhilfe als demokratiestärkende Instanz in den Mittelpunkt rückt. Zentrale Themen der Eröffnung waren die zunehmende Bildungsungerechtigkeit, der reflektierte Umgang junger Menschen mit digitalen Medien, sowie die Rolle der sozialen Netzwerke in Bezug auf demokratisches Miteinander und das gemeinsame Faktenwissen.
Während der drei Veranstaltungstage wurden in über 200 Foren, Fachgesprächen und Praxisdialogen aktuelle Themen, Herausforderungen und Zukunftsperspektiven der Kinder- und Jugendhilfe diskutiert. Dabei stand besonders die Frage im Fokus, wie junge Menschen an politischen Prozessen beteiligt werden können und welche Bedingungen demokratisches Lernen fördern. Diskutiert wurden innovative Ansätze aus der Jugend(sozial)arbeit und schulischen Bildung ebenso wie Fragen der Armutsprävention, des Kinderschutzes oder der Qualifizierung von Fachkräften. Themen wie inklusive Ganztagsbetreuung, Digitalisierung, Schutzkonzepte, rechtskreisübergreifende Zusammenarbeit, kindgerechte Justiz, europäische Jugendpolitik oder die Herausforderungen des Fachkräftemangels und der Klimakrise zeigten die Breite der Aufgabenfelder in der Kinder- und Jugendhilfe.

Auch am Messestand der BAG-Landesjugendämter war das Interesse groß. Das KVJS-Landesjugendamt nutzte dort den Austausch mit Fachkräften, politischen Vertreterinnen und Vertretern sowie der interessierten Öffentlichkeit, um Einblicke in seine Arbeit zu geben – etwa zu inklusiven Planungsprozessen, kommunalen Verantwortungsgemeinschaften für chancengerechtes Aufwachsen und zur Weiterentwicklung von Qualitätsstandards in der Kinder- und Jugendhilfe. Auch die Situation von Careleavern, also jungen Menschen, die die stationäre Jugendhilfe verlassen, und deren besondere Unterstützungsbedarfe auf dem Weg in ein eigenständiges Leben, standen im Fokus. Zum anderen wurde verstärkt darüber gesprochen, wie Kinder und Jugendliche besser über ihre Rechte informiert werden können. Die Frage, wie Kinderrechte altersgerecht, verständlich und wirksam vermittelt werden können, stieß auf großes Interesse – gerade mit Blick auf Beteiligung, Schutz und Förderung.
Der 18. DJHT hat eindrucksvoll gezeigt, wie eng die Kinder- und Jugendhilfe mit der Zukunft demokratischer Strukturen verbunden ist. Wir blicken auf drei intensive und erkenntnisreiche Tage zurück und nehmen zahlreiche Impulse für unsere landesweite Arbeit mit. Viele Diskussionen und Begegnungen haben verdeutlicht, wie wichtig es ist, junge Menschen ernsthaft zu beteiligen, ihre Lebenslagen differenziert zu betrachten und Unterstützungsangebote weiterzuentwickeln.
Weitere Informationen unter: jugendhilfetag.de