Viertes Vernetzungs- und Austauschtreffen für die Stadt- und Landkreise zur Schulsozialarbeit

Am 21. Oktober 2022 fand das vierte Vernetzungs- und Austauschtreffen für Koordinationsstellen / Fachverantwortliche für die Jugendsozialarbeit an öffentlichen Schulen (Schulsozialarbeit) der Stadt- und Landkreise und Jugendämter Baden-Württembergs online statt.

Rund 40 Teilnehmende begrüßte Marion Steck (Referatsleiterin Referat 44, Jugendarbeit, Förderprogramme und Landesverteilstelle UMA – KVJS-Landesjugendamt): „Einige Themen, die wir heute behandeln, bzw. an diesen wir weiterarbeiten werden, haben sich bereits aus dem letzten Austauschtreffen ergeben, wie z. B. der Prozess und die Ausgestaltung des § 13a Schulsozialarbeit SGB VIII im Landesrecht / LKJHG BW. Was heute wichtig neben den allgemeinen Informationen ist, der gemeinsame Austausch. An dieser Stelle bereits ein herzliches Dankeschön für ihre eingereichten Themen, so war es uns möglich bereits in der Planung und Vorbereitung besser auf Ihren Bedarf eingehen zu können.“

Riva Moll und Claudio De Bartolo (Referat 44, Team Kinder- und Jugendarbeit / Jugendsozialarbeit - KVJS-Landesjugendamt) stellten das Team Schulsozialarbeit vor, führten in das Austauschtreffen ein und berichteten zu aktuellen Themen wie „Corona-Pandemie“, „SGB VIII Reform“, „Veranstaltungen & Fortbildungen“ sowie zum „Service-Angebot für das Arbeitsfeld“ und moderierten den Online-Austausch.

Sarah Frey (kommissarische stellvertretende Referatsleiterin Referat 44, Jugendarbeit, Förderprogramme und Landesverteilstelle UMA – KVJS-Landesjugendamt) berichtete, dass Kinder und Jugendliche besonders von den Einschränkungen der Corona-Pandemie betroffen waren. „Um Kinder und Jugendliche auf dem Weg zurück in ein unbeschwertes Aufwachsen zu begleiten und sie beim Aufholen von Lernrückständen zu unterstützen, hat die Bundesregierung das Aktionsprogramm beschlossen. Ein weiterer Anreiz für die Stärkung der Jugendsozialarbeit an öffentlichen Schulen ist die zusätzliche Schaffung neuer Stellen und primär neuer Stellenanteile“. Sie berichtet weiterhin, dass aus finanzieller Sicht alle förderfähigen Anträge bei einer Förderung im Schuljahr 2022/2023 berücksichtigt werden können.

Volker Reif (OE 40, Jugendhilfeplanung und -berichterstattung – KVJS-Landesjugendamt) gab in seinem Vortrag einen detaillierten Überblick über die Entwicklung und den Ausbau der Schulsozialarbeit. Reif berichtet „wenngleich die Fachkräfte während der Corona-Pandemie vielfach zusätzliche Aufgaben wahrgenommen haben, die nicht zum fachlichen Kernauftrag der Schulsozialarbeit gehören, erfolgte in den Stadt- und Landkreisen auch in der Phase der Schulschließung und erschwerter Arbeitsbedingungen, analog zu den letzten Jahren, ein kontinuierlicher Ausbau der Schulsozialarbeit. Es wird deutlich, dass die Fachkräfte auch und vor allem in dieser für junge Menschen herausfordernden Phase als verlässliche Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner zur Verfügung standen.“

Die Referierenden Dieter Eckert (AWO Bundesverband - bis 2021) und Prof. Dr. Herbert Bassarak (TH Nürnberg - bis 2015), gaben wissenschaftliche Impulse zu dem neuen § 13a Schulsozialarbeit SGB VIII und den kommenden Umsetzungsschritten. Das Kinder- und Jugendstärkungsgesetz eröffnet neue Chancen für eine vernetzte und effektive Schulsozialarbeit als ein breit wirkendes Angebot einer modernen Kinder- und Jugendhilfe. Sie führten weiterhin aus, dass nunmehr Grundvoraussetzungen, Mindeststandards und umfassende Rahmenbedingungen für die Schulsozialarbeit bundesweit und somit flächendeckend als Empfehlung angeboten werden können, spezifiziert und in landesrechtliche Regelungen eingearbeitet werden.

Es folgten Praxisbeispiele, die zum gegenseitigen Austausch einluden von Steffi Schlicksupp (Rhein-Neckar-Kreis) zur dort entwickelten trägerübergreifenden Praxis-Handreichung zum Thema „Schweigepflicht und Datenschutz“ und Marion Stumm (Ortenaukreis), die Einblicke und Erfahrungen aus dem Prozess Schulsozialarbeit an beruflichen Schulen im Ortenaukreis lieferte.

Neben den Schwerpunktthemen des Vormittags gab es am Nachmittag im Rahmen eines moderierten Online-Austausches Raum und Zeit für weitere wichtige Themen der Teilnehmenden. Dabei standen zum Beispiel die Themen „Schutzkonzepte zur Prävention sexualisierter Gewalt in der Schulsozialarbeit und an Schulen“, „Datenschutz & Schweigepflicht in der Schulsozialarbeit“ und der Fachkräftemangel im Mittelpunkt des Austausches.

Tagungsunterlagen